Als Bildwinkel wird in der Fotografie derjenige Winkel im Bildraum bezeichnet, der durch die Ränder des Aufnahmeformats begrenzt wird. Beim üblichen rechteckigen Bildformat ist mit Bildwinkel in der Regel der zur Bilddiagonale gehörende Wert gemeint. Horizontaler und vertikaler Bildwinkel sind kleiner und in voller Länge als horizontaler Bildwinkel beziehungsweise vertikaler Bildwinkel zu bezeichnen. Bei üblicherweise größerer Breite und kleinerer Höhe ist der vertikale Bildwinkel der kleinste und der diagonale der größte der drei Winkel.
Außer durch das Bildformat – Höhe , Breite bzw. Diagonale des Bilds – wird der Bildwinkel im Wesentlichen nur noch durch die aktuelle Brennweite des Kameraobjektivs bestimmt. Die nachstehende Formel liefert dementsprechend den diagonalen Bildwinkel bei Einstellung des Objektivs auf „unendlich“ :
Bei Abbildung näherer Gegenstände dagegen wird die Bildweite größer als , wodurch sich der Bildwinkel entsprechend verkleinert.
Gemäß der Formel kann der Bildwinkel maximal 180° betragen, denn der Wertebereich der Arkustangensfunktion wird von −90° und +90° begrenzt. Fischaugenobjektive besitzen dennoch einen über 180° hinausreichenden Bildwinkel, erzeugen aber keine kollineare Abbildung, d. h., gerade Linien werden gekrümmt abgebildet, so dass die Formel für den Bildwinkel hier nicht angewendet werden kann. Bei Objektiven mit ausgeprägten Verzeichnungen muss die dem Aufnahmeformat entsprechende lokale Brennweite des Objektivs an den Rändern bzw. Ecken des Aufnahmeformates eingesetzt werden. Sonst gilt die Formel uneingeschränkt für kollinear abbildende Objektive mit bildwinkelunabhängiger Brennweite.